Rittergut Weißbach

 
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1529 wird in Weißbach ein Vorwerk erwähnt. 1680 hatte das daraus entstandene Rittergut als Wohnsitz an Bedeutung verloren und wurde vorrangig als Wirtschaftshof und vorwiegend als Schäferei genutzt. 1873 brannte das Hauptgebäude des Rittergutes vollständig ab. Nach seinem Wiederaufbau 1874 entstand später das Herrenhaus.

Letzter Besitzer bis 1945 war der Rechtsanwalt Dr. Hermann Reuter aus Zschopau. Nach dem 2. Weltkrieg unterlag das Rıttergut mit etwa 143 Hektar Land der Bodenreform. Zum Bestand gehörten zu jener Zeit 70 Hektar Ackerland, 55 Hektar Wiesen und Weiden, 10 Hektar Wald- und Parkanlagen, 7,17 Hektar Garten- und Obstanlagen sowie eine Fläche von 23 Hektar, bestehend aus Teichen, Hof und Wegen. Zu den Gebäuden zählten das Landarbeiterhaus, das Herrenhaus, sowie die Wirtschaftsgebäude. Daneben gab es noch Schweine-, Pferde- und Kuhställe, 2 Feldscheunen und die Hofscheune, ein großer Schuppen, die Schmiede und das Schweizerhaus.

Der Pferdestall war durch Brandbomben 1945 zerstört worden und nur noch als Ruine vorhanden. Am 6. Oktober 1945 erhielten Dr. Hermann Reuter und seine Schwester Elisabeth Reuter die Aufforderung, das Rittergut bis zum 8.Oktober 1945, 12.00 Uhr zu räumen.

Auf Grundlage des Befehls 209 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland fand am 13. Januar1948 erneut eine Ortsbesichtigung des ehemaligen Rittergutes statt, an der auch der Kreisrat von Flöha teilnahm. Der Bürgermeister sollte die Raumung des Herrenhauses bis zum 20. Januar 1948 durchgeführt haben. Am 21.Januar 1948 begann der Abriss. Das abgebrochene Material wurde registriert und an die Neubauern verteilt. Das Flächen-Eigentum war bereits an Neubauern verteilt worden. Im Hof entstand im Laufe der spateren Jahrzehnte der wirtschaftliche Mittelpunkt der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft, deren Nachfolgegesellschaft seit den 1990er Jahren noch ihren Sitz dort hat.